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Beitrag vom 07.09.2003
Die Grotte in Hannovers Herrenhäuser Gärten - neu gestaltet von Niki de Saint Phalle!
Gaby Miericke-Rubbert
Tanzende Frauenfiguren, mit Blumen verzierte schwebende Körperteile, Schlangen, Sonnen und Sternschnuppen - das dralle Leben glitzert, leuchtet und sprudelt überall.
Viele Wege Richtung Westen führen von Berlin aus über Hannover. Und dieses Mal habe ich zum ersten Mal seit vielen Jahren mal wieder in der Stadt am Hohen-Leine-Ufer Halt gemacht. Um das neueste und letzte Werk einer großen Künstlerin zu sehen, das seit April diesen Jahres in den Herrenhäuser Gärten zu bewundern ist.
Die Rede ist von der neugestalteten Grotte von Niki de Saint Phalle, die im Mai letzten Jahres als Ehrenbürgerin der Stadt Hannover verstarb. Dennoch konnte ihr letztes Projekt, ein Jahr nach ihrem Tod, durch ihre Assistenten nach ihren detaillierten Plänen fertiggestellt werden.
In Hannover ist die Künstlerin seit 1974 in aller Munde, als am Hohen Ufer drei ihrer korpulenten "Nanas"- üppige, rundliche, knallbunte Frauenskulpturen aus Polyester - aufgestellt wurden und den Weg so manchen modernen Kunstobjekts vom Skandal zum anerkannten inoffiziellen Wahrzeichen der Stadt gingen.
Die Herrenhäuser Gärten, selbst schon sehenswert als eine der schönsten Parkanlagen Deutschlands, haben nun mit der neuen Grotte eine anziehende Kulturattraktivität hinzugewonnen.
Die achteckige Eingangshalle und die beiden angrenzenden Räume sind mit Mosaiken aus Glas, Kieseln und Spiegeln gestaltet und mit 40 farbenfrohen Relieffiguren geschmückt, den verschiedenen Schaffensperioden Niki de Saint Phalles nachempfunden. Die BesucherInnen werden eingefangen von der Spiritualität der großen Künstlerin, von ihrem drallbunten Lebensgefühl, das sich nach den Sternen im nachtblauen Himmel sehnt.
Also sehr empfehlenswert für einen kurzen, aber nachhaltig beeindruckenden Abstecher auf dem Weg nach Westen. Ein absolutes Muss für alle Niki-de-Saint-Phalle-Fans und solche, die es werden möchten. Und alle FreundInnen des gestalteten Grüns werden sich in der barocken Parkanlage oder im Regenwaldhaus verlustieren können. Je nachdem, wieviel Zeit frau mitbringt, kann der Abstecher beliebig verkürzt oder verlängert werden.
Ein Erlebnis der Sinne wird es auf jeden Fall und das Auftanken farbiger Spätsommerenergie wappnet sicherlich für die kommenden grauen Tage.
Die Grotte
neu gestaltet von Niki de Saint Phalle
Dauer: April bis Anfang Oktober
parallel zu den Gartenöffnungszeiten täglich 9-19.00 Uhr
Ort: Herrenhäuser Gärten
Herrenhäuser Str. 4
30419 Hannover
Info: 0511-168-47576
http://www.hannover.de/deutsch/kultur/nah_park/herrenh/grosser/gh_start.htm